Esenser Theaterbesucher können für die Theatersaison 2021/2022 Stücke auswählen
Wenn es auch zur Zeit ungewiss ist, wann es wieder Theateraufführungen der Landesbühne aus Wilhelmshaven in der Esenser Theodor-Thomas-Halle geben wird, so bereiten sich die Theaterfreude Esens schon jetzt auf die Auswahl der Stücke für die Theatersaison 2021/2022 vor: dann hoffentlich wieder vor vollem Haus. Schon seit Jahren wurde von den Theaterfreunden in den Dezembermonaten das Esenser Publikum gebeten, aus neun angebotenen Stücken einer Saison, sechs für Esens auszusuchen. Auch das soll in diesem Jahr so sein, allerdings unter Corona-Bedingungen. Folgende Stücke, die spannende Theaterabende versprechen, stehen für die Spielzeit 2021/2022 zur Auswahl:
A WIR SIND NIEDERSACHSEN von Rainer Bielfeld
Zum 75. Geburtstag von Otto Janssen begleiten wir ihn, den ersten als Niedersachsen geborenen, in einer rasanten, musikalischen Revue. Eine musikalische Reise durch 75 Jahre Bundesland und Musikgeschichte – durch Krisen und Hochzeiten, Skandale und Affären, Erfolgsgeschichten und Niederlagen. Die Historie unseres Bundeslandes mit großen Hits aus Niedersachsen und aller Welt. Wir hören wiederentdeckte musikalische Perlen, pfeifen bei großen Ohrwürmern mit.
B DER GOLDENE TOPF von E.T.A. Hoffmann
Hoffmanns neuzeitliches Märchen ist eines der bekanntesten Werke der Romantik. Die Liebesgeschichte des jungen Studenten Anselmus und der blau-äugigen Schlange Serpentina, beneidet von der bürgerlichen Veronika. Eine Reise zwischen Poesie und bürgerlicher Welt, an deren Ende die Frage steht, wie Anselmus leben und lieben möchte und was er bereit ist, dafür zu opfern.
C TOT SIND WIR NICHT von Svenja Viola Bungarten
Zwei betagte Frauen wollen raus aus sich und ihrem Leben. Ihr Ziel ist Okinawa, wo die Menschen uralt werden. Es geht um nichts weniger als die ganz großen Themen der Menschheit – Leben und Tod. Mit absurden Situationen und aberwitzigen Dialogen befragt das Stück den Umgang mit dem Tod in einer Gesellschaft, die sich unsterblich wähnt. Ein tragikomisches Aufbegehren gegen das Altern, die Armut und die eigene Endlichkeit.
D MORD IM ORIENTEXPRESS von Agatha Christie
Nach DER MAUSEFALLE und ZEUGIN DER ANKLAGE ist es endlich soweit! Belgiens berühmtester Detektiv, Hercule Poirot, besucht uns mit einem seiner bekanntesten und meistverfilmten Fälle.
E DER FISKUS von Felicia Zeller
Was passiert eigentlich mit den ganzen Steuergeldern? Sicher fließen sie nicht in die Renovierung des maroden Finanzamtes, in dem Nele Neuer und ihre Kolleg*innen arbeiten. Ein Team wie aus dem Bilderbuch! Das Stück nimmt nicht nur gekonnt die Finanzbehörde und die Gefühlskonten seiner Figuren aus die Schippe, sondern wirft zugleich auch einen liebevollen und pointierten Blick auf die Mitarbeiter*innen, die sonst zu gerne hinter den Mauern der Finanzbehörden verschwinden. Hier treten sie hinaus ins Licht – und stimmen hier und da sogar mal einen Gospel an.
F Anatevka (Fiddler on the Roof)
“Wenn ich einmal reich wär´…“ Tevje, der arme Milchmann aus dem kleinen ukrainischen Dorf Anatevka, gibt sich gerne Tagträumen hin. Als seine 5 Töchter bei der Wahl ihrer Ehemänner mehr mitreden wollen als eigentlich üblich ist, muss er seine Lebensphilosophie ein ums andere Mal korrigieren. Er trägt es, nach anfänglicher Entrüstung, mit Fassung. Doch als durch ein russisches Pogrom die gesamte jüdische Bevölkerung aus Anatevka vertrieben wird, gerät die Welt von Tevje und seiner Freunde aus den Fugen.
Seit seiner Uraufführung 1964 am New Yorker Broadway gehört das Musical zu den großen Klassikern des Musiktheaters. Eine Gratwanderung zwischen Komik und Tragik – eingebettet in hinreißende Musik.
G GESPENSTER ein Familiendrama in 3 Akten von Henrik Ibsen
Helene Alving ließ viel über sich ergehen: Trunkenheit, Exzesse und Affären ihres Mannes ertrug sie so fromm, wie es ihr der Pastor riet. Als er gestorben ist, will sie mit der Schmach, die sie erleiden musste, abschließen. Doch der Versuch, die Gespenster der Vergangenheit auszutreiben, schlägt fehl. Das Stück zählt zu den skandalträchtigsten und aufsehenerregendsten Werken des Naturalismus. Ibsen, seiner Zeit voraus, legte eine scharfe und schonungslose Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft vor, die mehrmals der Zensur zum Opfer fiel.
H JEDERMANN (STIRBT) von Ferdinand Schmalz
Jedermann ist ein knallharter, selbstherrlicher Geschäftsmann neoliberalen Zuschnitts. Geld ist seine Religion. Als um seinen Garten herum das Chaos ausbricht, das Kriegsrecht droht und man mit Toten rechnen muss, feiert er unbeeindruckt mit der guten Gesellschaft ein rauschendes Fest. Doch auch ungeladene Gäste sind gekommen, darunter in Gestalt der Buhlschaft, der Tod selbst. Für ihn geht es ans Sterben – doch vorher wird Bilanz gezogen.
Schmalz hat das Stück von Hugo von Hoffmannsthal neu geschrieben. Er spitzt die Handlung zu, schraubt lust- und humorvoll an Sprache und Vers, bricht Klischees auf und holt so das Stück, zu uns ins 21. Jahrhundert.
I Hase Hase von Coline Serreau
Was hab ich dem lieben Gott getan, dass ich solche Kinder hab?“ Die Komödie über die anarchische Familie Hase stellt charmant und provokant die Frage nach der Bedeutung von Gemeinschaft.
Ursprünglich war sie für die Spielzeit 2019/2020 geplant. Wegen der Corona-Pandemie verschoben, kommt die herzerwärmende Boulevardkomödie über die Bedeutung von Familie und gesellschaftlichen Zusammenhalt jetzt endlich auf die Bühne. Vielleicht auch in Esens?
Das entscheiden die Esenser Theaterinteressierten. Sie haben nun die Wahl, aus den beschriebenen neun Stücken sechs für Esens auszusuchen. Das Verfahren ist einfach: man braucht nur sechs der Buchstaben ( A – I) nacheinander notieren und seine Auswahl dann schicken: a) an die Mailadresse theaterfreunde.esens@ewetel.net – oder b) per Post an die Adresse: Rathaus Esens, Stichwort: Theater, Am Markt 2 – 4 , 26427 Esens (oder in den Briefkasten des Rathauses werfen). Die Theaterfreunde bitten, um Doppelungen auszuschließen, Namen und Ort anzugeben. Diese Angaben werden vertraulich behandelt und nach der Auswertung vernichtet. Einsendeschluss ist der 31.12.2020 wurde verlängert auf: 31.01.2021
