YVONNE, PRINZESSIN VON BURGUND von Witold Gombrowicz

Am Hofe König Ignaz´ ist alles wie sonst. Eben noch wurde das Untergehen der Sonne bewundert und ein Spaziergang im Park beschlossen, um sich am Nationalfeiertag mit dem Volk zu verbrüdern. Hauptsache, man ist rechtzeitig zum Abendessen wieder im Schloss.

Da schickt Prinz Philipp mit den Worten „Ich wünschte, es würde etwas passieren!“, ein Stoßgebet gen Himmel – und sie erscheint. Yvonne, ein unscheinbares, schweigendes, schüchternes und apathisches Mädchen, der Schrecken aller Schwiegermütter. Fasziniert von dieser personifizierten Provokation beschließt Prinz Philipp, sie zu heiraten. Welch ein Skandal!

Die stumme, ängstliche Gegenwart ihrer vielfältigen Defizite führt dazu, dass jedem seine eigenen Mängel, Schmutzigkeiten und kleinen Sünden zu Bewusstsein kommen. Der Hof verwandelt sich zusehends in eine Brutstätte von Psychopathen. Nicht lange, und in jedem Bewohner des Hofes gärt der Wunsch, diese unausstehliche Zimperliese zu ermorden.

Der polnische Dichter Witold Gombrowicz ist einer der bedeutendsten Autoren der Moderne und gehört zu den großen Außenseitern und Provokateuren der Weltliteratur.